MLB Clinic 2015

Oktober 30, 2015

Major League Baseball Feeling in Bühl

146 Jahre nach der Gründung der besten Baseball-Liga der Welt ist die MLB in Bühl angekommen. Am ersten Spieltag der World Series 2015, an dem die New York Mets auf die Kansas City Royals trafen, kamen Ex-Majors (ehemalige US-Baseballprofis) nach Bühl um die Blackwoods und Cougars (Karlsruhe) in die Grundlagen des Ballsports einzuführen.

„Die Kraft kommt aus dem Boden!“ sagt Will Ohman, der zwischen 2000 und 2012 als Profi aktiv war und seine Karriere in Chicago bei den Cubs begann und in Chicago bei den White Sox beendete. „Das wichtigste beim Baseball ist die Beinarbeit“ sagt er weiter und studiert mit den Spielern und Spielerinnen den „perfekten Wurf“ ein, den er jahrelang als aktiver Pitcher praktizierte.

Sein Kollege Tony Graffanino – ein in der Baseballwelt berühmter Name – der zwischen 1996 und 2009 seine aktive Profikarriere bei den Atlanta Braves begann und bei den Cleveland Indians beendete, übernahm die Gruppe dann im Infield. „Es kommt auf den richtigen Rhythmus an“ sagt er und erklärt, dass man bevor der Ball geschlagen wurde, immer in Bewegung sein soll, um dann im richtigen Moment „den Körperschwerpunkt nach unten zu bewegen und zur Ruhe zu kommen“, um dann den Ball fielden zu können. Bewegung, Stillstand, Fielden.

„Was ist die Aufgabe eines Fanghandschuhs?“ fragt Simon Gühring in die Runde – staunende Gesichter, fragende Blicke – „Na das Fangen natürlich“, erwidern einige. „Stimmt“, sagt Gühring, „aber ohne einen Menschen, der den Handschuh mit Leben erweckt, kann dieser keinen einzigen Ball fangen!“. Er legt den Handschuh auf den Boden und versucht mehrere Male das Ziel zu treffen; erfolglos. Diese Parabel oder Metapher soll den Sportlern und Sportlerinnen zu verstehen geben, warum die Profis als Baseball-Missionare auf der ganzen Welt tätig sind. Sie glauben an Gott und konnten ihre selbstbeschriebene innere Leere durch den Glauben und die Anwesenheit Jesu` füllen, wie die Hand den Handschuh. Sie erzählen von den Camps, die überall auf der Welt von der UPI (einer christl. Spielervereinigung) veranstaltet werden: wie „Easterball“, dem europäischen Camp in Rimini, Italien, was immer um Ostern herum stattfindet und man die Möglichkeit hat, sich am sportlichen, aber auch geistlichen Austausch mit Ballplayern aus den verschiedensten Ecken Deutschlands teilzunehmen.

Simon Gühring ist der einzige noch aktive und deutsche Spieler der MLB-Coaches, der gerade mit den Heidenheim Heideköpfe zum zweiten Mal deutscher Meister wurde und in Amerika bei den Milwaukee Brewers seine Profi-Karriere bestritt. Er ist Hauptorganisator, Übersetzer und Bindeglied zwischen den Coaches, um so einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Auch dabei war spontan ein Softball Coach, sodass unsere Mädels auch auf ihre Kosten kamen. Hope Cornell, die in Pennsylvania bei den Shippensburg University Raiders professionelles College-Softball spielte und immer noch aktiv ist, nahm sich Zeit für die Bühler Damen und konnte ihnen den ein oder anderen Tipp geben. Es wurde eine nachhaltige und freundschaftliche Verbindung hergestellt. Die eingespielte Interaktion und Verknüpfung der einzelnen Skills und Drills der Coaches verblüffte und inspirierte alle Beteiligten. Und so konnte ein intensives dreistündiges Training mit anschließendem Meet&Greet im Vereinsheim des TV Bühl stattfinden. Bei Hot Dogs und „good  German Beer“ wurden Baseballgeschichten erzählt und es gab auch noch die ein oder andere Überraschung von beiden Seiten.

Mit einer finalen Bescherung verabschiedete man sich herzlich bis zum nächsten Mal. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Tom Roy und UPI für diese tolle Sache und die Möglichkeit für die Kleinen mit den ganz Großen zu spielen.